Braunschweig. Jürgen Gahrens hilft als Berufsberater der Arbeitsagentur Wolfsburg Menschen bei Berufswahl und Bewerbung.

Welcher Job ist der richtige für mich? Wo bewerbe ich mich? Und wie bereite ich mich auf ein Vorstellungsgespräch vor? Das sind nur einige Fragen, die sich junge Menschen während und nach ihrer Schulzeit stellen. Hilfe bei der Orientierung bieten die Berufsberater der Arbeitsagenturen.

Jürgen Gahrens hilft Ratsuchenden seit 18 Jahren in der Wolfsburger Geschäftsstelle der Arbeitsagentur Helmstedt weiter. Henning Thobaben sprach mit dem 56-Jährigen über die wichtigsten Schritte auf dem Weg in die Arbeitswelt.

Herr Gahrens, welcher Personenkreis sucht bei Ihnen Rat?

Oft sind es Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren. Aber es geht mittlerweile über diese Altersspanne hinaus, gerade im Hinblick auf die hier lebenden Flüchtlinge. Viele Menschen kommen zu Einzelgesprächen in mein Büro. Andererseits statte ich Schulen Besuche ab, um dort über das Thema Berufswahl zu informieren.

Gibt es viele Ratsuchende, die überhaupt keine Vorstellungen von

ihrem künftigen Beruf haben? Oder kommt die Mehrzahl, um bereits vorhandene Ideen zu vertiefen?

Das ist unterschiedlich und hängt auch vom Alter ab. Acht- oder Neuntklässler haben meist noch keine klaren Vorstellungen, in welche Richtung es gehen soll. Angebote wie die Berufsinformationszentren (BIZ) der Arbeitsagenturen helfen da weiter. Oder natürlich Schülerpraktika.

Hat sich ein Berufswunsch

verfestigt, ist die Bewerbung der erste Schritt. Was sind hier die

häufigsten Fehler?

Fehler bei Rechtschreibung, Grammatik und Satzbau kommen nicht selten vor. Sogar die Berufsbezeichnung wird im Extremfall falsch geschrieben. Inhaltlich wird aus dem Anschreiben nicht immer deutlich, warum sich der Bewerber für die betreffende Stelle interessiert und für geeignet hält. Auch in den Lebensläufen werden manchmal Details vergessen. In einem Fall vor vielen Jahren hatte ein Bewerber ein Foto beigefügt, auf dem im Hintergrund ein Weihnachtsbaum zu sehen war. Die Kerzen brannten noch. So etwas darf natürlich nicht vorkommen.

Helfen Ratgeber weiter, um zumindest einige Fehler zu vermeiden?

Mit Sicherheit. Ein Betrieb erkennt anhand der Bewerbung, ob ein Kandidat sorgfältig arbeiten kann und die Stelle unbedingt haben möchte. Ratgeber helfen bei der Einhaltung von Formalien. Seinen persönlichen Stil muss dennoch jeder allein finden.

Gelingt dies, folgt in der Regel das Vorstellungsgespräch. Wie bereitet man sich darauf am besten vor?

Der eine Punkt ist, sich im Vorfeld mit seiner eigenen Person und Biografie zu beschäftigen. Zu Beginn erhält der Kandidat oft die Chance, ein wenig über sich selbst zu reden. Da ist es wichtig, seine eigenen Stärken hervorzuheben. Der andere Punkt ist, sich über das Berufsbild und den konkreten Betrieb zu informieren. Da hilft oft schon das Internet weiter.

Und das äußere Erscheinungsbild?

Das sollte den Gegebenheiten in der jeweiligen Branche angepasst werden. In kaufmännischen Berufen ist beispielsweise immer ein etwas schickeres Outfit angesagt. Bei der Vorstellung in einem Handwerksbetrieb muss es dagegen nicht der Anzug sein.

Endet ihr Auftrag, wenn junge

Menschen schließlich eine

Jobzusage bekommen haben?

Nein. Auch in der Zeit bis zum Start oder auch während einer Ausbildung treten Probleme auf. Auch dann helfen wir mit unseren Beratungsleistungen weiter.