Weiterstadt. Eigentlich wäre der Skoda Citigo bereit für einen Modellwechsel. Doch der kleine Tscheche erhält nur ein Facelift.

Skodas Kleinstwagen Citigo hat schon sechs Jahre auf dem Buckel und wäre eigentlich langsam bereit für den Ruhestand. Doch bis der Konzern-Technik-Spender VW Up erneuert wird, werden wohl einige Jahre vergehen, und vorher kann auch die tschechische Tochter nicht in den Genuss einer Neuauflage kommen. Also wird der City-Flitzer jetzt überarbeitet und steht ab sofort für mindestens 9770 Euro aufgefrischt beim Händler.

Natürlich haben es sich die Skoda-Designer nicht nehmen lassen, übliche Facelift-Maßnahmen durchzuführen, sprich, sie haben die Motorhaube überarbeitet, den Grill etwas markanter gestaltet und neue Stoßfänger entworfen; Letztere führen dazu, dass der Citigo um 3,4 Zentimeter auf 3,60 Meter gewachsen ist. Insgesamt aber fallen die Retuschen sehr dezent aus. Praktisch: Neue, rechteckige Nebelscheinwerfer können jetzt auf Wunsch um die Kurve leuchten. Auch halten Licht- und Regensensor sowie Klimaautomatik Einzug; bislang hatte Skoda nur eine manuelle Klimaanlage im Angebot.

Wer im Citigo in erster Reihe Platz nimmt, blickt zukünftig auf ein Kombiinstrument mit übergroßer Tankanzeige. Geblieben sind die Integralsitze, bei denen die Kopfstütze nicht verstellt werden kann. Das ist schade, denn ansonsten finden auch große Menschen eine gute Sitzposition. In der zweiten Reihe wird es schnell eng, und wer beim Bestellen auf hintere Türen verzichtet hat, sollte nur gelenkige Menschen in den Fond verbannen. Für einen Kleinstwagen recht geräumig ist dagegen der Kofferraum: 251 Liter gehen hinein; klappt man die Rückbank um, sind es bis zu 959 Liter Stauraum.

Auf ein fest montiertes Navigationssystem verzichtet Skoda, dafür gibt es eine Smartphone-Halterung auf dem Armaturenbrett inklusive USB-Anschluss zum Laden. Entweder man nutzt das Handy als Navi-Gerät, oder man bindet es über eine Skoda-App ein. Die lässt sich über das Radiobedienteil mit Farbdisplay steuern und versorgt den Fahrer nicht nur mit Richtungsanweisungen, sondern zeigt auch Fahrdaten an und spielt Lieblingsmusik ab. Apropos Fahrdaten: Die unterscheiden sich nicht von den bisherigen Citigos, denn an den Motoren haben die Tschechen nichts verändert. Das heißt aber auch, dass der im Up mit dem Facelift eingeführte 90-PS-Turbomotor weiterhin bei Skoda nicht erhältlich ist.

Wer flink mit dem Schalthebel umgeht und die fünf Gänge gekonnt wechselt, kann auch mit dem in zwei Leistungsstufen erhältlichen, normal atmenden Dreizylinder Spaß haben – und zwar ganz egal, ob man 44 kW/60 PS oder 55 kW/75 PS unter der Haube hat. Zumindest im Stadtverkehr ist kaum ein Unterschied zu spüren, zumal das Einliter-Motörchen in beiden Ausführungen nur 95 Newtonmeter Drehmoment bereitstellt. Das ist nicht viel, reicht aber, um den weniger als 1000 Kilogramm schweren City-Flitzer zügig im Strom mitschwimmen zu lassen. Nur wer häufiger auf die Autobahn will, sollte besser zur Starkversion greifen: Sie schafft mit Maximaltempo 173 gut 10 km/h mehr. Der Normverbrauch von knapp viereinhalb Litern ist bei Vollgasfahrten natürlich ein Fantasiewert.