Paris. Bulliges Design, aber ohne Allrad: Der Peugeot 5008 ist kaum geländetauglich, dafür allerdings sehr sparsam.

Immer häufiger ersetzen Autobauer ihre Vans durch moderne SUV. Jüngstes Beispiel ist der Peugeot 5008, der noch in diesem Monat zum Händler rollt und sich mit Kandidaten wie Skoda Kodiaq, Nissan X-Trail und sogar Land Rover Discovery Sport messen will. Allerdings geht das ab 24 650 Euro erhältliche Familien-SUV mit einem nicht zu verachtenden Wettbewerbsnachteil an den Start: Er ist weder für Geld noch gute Worte mit Allradantrieb zu haben.

Die Franzosen sind überzeugt: Ihre Advanced Grip Control regelt die Momentverteilung an den Vorderrädern derart souverän, dass die Kunden die angetriebene Hinterachse nie vermissen werden; zumal sie mit drei wählbaren
Offroad-Modi sogar Geländetauglichkeit suggerieren.

Die Federn sind so straff, dass Unebenheiten zu spüren sind

Auf ebenerdigem Schotter, Matsch und Waldwegen mag das ausreichen, doch schon beim flotten Beschleunigen bergauf blinkt mitunter die ESP-Leuchte wild. Der Vorteil von nur zwei mit Kraft versorgten Rädern liegt beim Verbrauch: Keiner der drei souveränen Diesel (88 kW/120 PS, 110 kW/150 PS und 133 kW/180 PS) braucht mehr als 4,8 Liter Sprit, auch die beiden Benziner begnügen sich mit weniger als 6 Litern.

Für Sparfüchse ist das SUV dennoch nur bedingt die erste Wahl: Außer dem 1,2-Liter-Einstiegs-Otto ist kein 5008 für unter 30 000 Euro zu haben, und der nur als GT-Modell erhältliche stärkste Diesel treibt den Preis sogar auf stolze 41 550 Euro. Wer aus Kostengründen zum Basis-Benziner greift, macht aber keinen großen Fehler. Mit 96 kW/130 PS und 230 Newtonmetern wird er bis zu 188 km/h schnell und schafft den Sprint auf Stadttempo in 10,9 Sekunden. Eine recht sportliche Gangart verbieten aber schon die etwas gefühllose Lenkung und das eher unverbindliche Fahrgefühl des Unterbaus: Die Federn sind so straff gewählt, dass Unebenheiten leicht bis zu den Fahrgästen durchschlagen. Für die Probefahrt sollte man gleich die ganze Familie einpacken: Vollbeladen – je nach Ausstattung dürfen bis zu 735 Extra-Kilogramm rein – dürfte der kleine Benziner von seiner Spritzigkeit einiges einbüßen.

Für 800 Euro können zwei weitere Sessel geordert werden

Gut investiert sind die 2200 Euro Aufpreis für die zweite Ausstattungslinie Active: Dann sind die Einparkhilfe hinten, Klimaautomatik, Lichtsensor und das Infotainmentsystem mit großem Touchscreen serienmäßig an Bord. Und man erkauft sich die Möglichkeit, Extras wie das Panoramadach, die Sitzheizung, einen Abstandstempomaten oder die Sechsgang-Automatik zu ordern, die für die Basis nicht erhältlich sind. Immer an Bord ist das neue i-Cockpit, ein digitales Kombi-Instrument, das individuell konfiguriert werden kann. In der zweiten Reihe gibt es drei separat verschiebbare Einzelsitze, für 800 Euro Aufpreis können dahinter zwei weitere Sessel geordert werden. Sind alle Sitze aufgebaut, gehen nur noch ein, zwei kleine Reisetaschen in den Fond; als Fünfsitzer schluckt das SUV 780 Liter, werden alle Sessel aus dem Weg geräumt, kann man bis zu 1940 Liter reinpacken.