Hamburg. Audi A8, BMW 5er, Opel Insignia – die Limousine hat 2017 wieder ihren großen Auftritt. Dazu kommen interessante Variationen.

Dienstwagenberechtigte dürften sich freuen: 2017 aktualisiert sich die Auswahl an großen Limousinen und Kombis umfassend. Erneuerung ist bei Premiumherstellern wie bei Volumenmarken angesagt. Und auch für Kombi-Fans wächst das Angebot. Ein Überblick der wichtigsten Neuheiten.

Das Flaggschiff der Neuheitenflotte könnte zumindest aus deutscher Sicht der Audi A8 werden. Hatten die Ingolstädter ihre Führungsrolle beim Design zuletzt durch ewige Variationen des immer gleichen Stils eingebüßt, startet mit der Oberklasselimousine auch stilistisch eine neue Ära. Das erste Modell aus der Feder des neuen Chefdesigners Marc Lichte soll künftig auf die komplette Markenflotte abfärben. Wie das aussehen könnte, haben die Prologue-Studien aus den vergangenen Jahren gezeigt. Auch technisch soll die Oberklasse-
limousine einen Sprung machen und sich beim autonomen Fahren an die Spitze des Premiumfeldes setzen – unter anderem mit einem bis 130 km/h einsetzbaren Autopiloten.

Im Sommer stellt Jaguar die Kombi-Ausführung des XF vor

Konkurrenz soll Audi auch der neue Lexus LS machen, der Anfang des Jahres zunächst Messepremiere feiert, um dann wohl nach einigen Monaten auch in Europa zu landen. Die neueste Auflage des japanischen Luxusliners soll dynamischer fahren und aussehen als je zuvor und das Markenimage aufpolieren. Dritte Neuheit in der Oberklasse könnte der Porsche Panamera Sport Turismo werden, die im Shooting-Brake-Stil gestaltete Kombivariante der gerade vorgestellten Limousine.

Ein bis zwei Klassen tiefer tummeln sich dann die Neuheiten. Bereits im laufenden Jahr angekündigt hat sich der Start des neuen BMW 5er, der ab Februar 2017 schließlich auch ausgeliefert wird. Aus der größeren 7er-Reihe übernimmt die Limousine zahlreiche Designelemente und auch viel Hightech. Unter anderem gibt es einen Spurführungsassistenten, der bis Tempo 210 arbeitet und den BMW in Kombination mit dem Abstandstempomaten zumindest auf der Autobahn zu einem quasi-autonomen Fahrzeug macht. Die Motorenpalette besteht zunächst aus zwei Benzinern und zwei Dieseln, davon jeweils ein Vier- und ein Sechszylinder mit bis zu 250 kW/340 PS Leistung, später folgt ein Plug-in-Hybrid mit 45 Kilometern elektrischer Reichweite. Die Preise starten bei 45 200 Euro. Konkurrent Mercedes hat die E-Klasse gerade erst erneuert und ist noch mit dem Ausbau des Programms beschäftigt. So ergänzt Ende März erstmals eine höhergelegte „All-Terrain“-Variante im Offroad-Stil das Programm. Kostenpunkt: rund 60 000 Euro. Ein paar Tausend Euro günstiger ist der direkte Wettbewerber von Volvo; dort tritt der V90 Cross Country das Erbe des legendären XC70 an – mit bis zu 235 kW/320 PS starken Vierzylindermotoren und umfangreicher Sicherheitstechnik. Nicht zuletzt dürften sich Kombifahrer auf den Sommer freuen, wenn Jaguar wieder die extra für Europa aufgelegte Kombi-Ausführung des XF vorstellt, Details nennen die Briten allerdings noch nicht.

In der Mittelklasse heißt der nächste Star Opel Insignia. Die Limousine erhält nicht nur den Namenszusatz „Grand Sport“, sondern auch viel neue Technik und ein tief greifend verändertes Design. Von Abmessungen und Anmutung streckt sich der Insignia deutlich in Richtung obere Mittelklasse. Dass Opel sein Flaggschiff höher positionieren will, zeigt auch das umfangreiche Technikprogramm. Zu den Höhepunkten zählen ein aktiver Spurhalteassistent mit Gegenlenkfunktion, ein Querverkehrswarner sowie neues LED-Matrixlicht. Wie bisher wird es den Insignia ausschließlich mit turbogeladenen Benzin- und Dieselmotoren und einem Leistungsspektrum von 110 bis 250 PS geben. Neu ist eine Achtstufenautomatik, die vorerst nur in Kombination mit Allradantrieb angeboten wird.

Wie man aus der Mitte der Mittelklasse herausstreben kann, hat dem Insignia bereits der VW Passat vorgemacht, der in vielerlei Hinsicht schon fast ein Businessklasse-Modell ist. Dass aber auch für den König der Dienstwagen noch Luft nach oben ist, will im kommenden Jahr der VW Arteon zeigen. Der Nachfolger des VW Passat CC wird eigenständiger und edler, wichtiges neues Element ist eine große und weit nach oben öffnende Heckklappe, die einen guten Zugang zum großen Gepäckraum ermöglicht. Vermutlich wird das neue Modell als Zwitter aus Limousine, Coupé und Kombi antreten, wie es in ähnlicher Form bei den GT-Modellen von BMW oder bei Audi A5 Sportback der Fall ist. Auch Letztgenannter startet 2017 neu, anders als der Arteon aber bereits zum Jahresbeginn. Optisch hat sich durch den Generationswechsel wenig getan, die Technik wurde aber umfangreich modernisiert. Neben schlaueren Assistenten wie einem Staupiloten, geringerem Gewicht und sparsameren Motoren gibt es auch ein moderneres Infotainment-System, zu dem auch das spektakuläre Virtual Cockpit zählt, bei dem hochauflösende Bildschirme die analogen Instrumente ersetzen.