Braunschweig. Als Baby kam sie aus Thüringen in die Löwenstadt. Hier hatte sie zwei Gaststätten – und feierte am Mittwoch ihren 100. Geburtstag.

Eigentlich stammt Waltraud Kowalk, geborene Lips, aus Thüringen, genauer aus Roßleben an der Unstrut, das heute Roßleben-Wiehe heißt. Doch schon im Alter von einem dreiviertel Jahr, Anfang 1925, sind ihre Eltern mit ihr nach Braunschweig umgezogen.

Fast 100 Jahre also ist Waltraud Kowalk Braunschweigerin, am Mittwoch hat sie ihren 100. Geburtstag gefeiert. Seit vier Jahren wohnt sie im Pro-Senis-Pflegeheim Haus Eichenpark in Kralenriede, nachdem sie zuvor ihr halbes Leben in Waggum gelebt hat. „Hier habe ich nun ein neues kleines Zuhause gefunden“, sagt sie.

Der Start in Braunschweig war schwer, wenige Monate, nachdem sie im Alter von sechs Jahren im April 1930 eingeschult wurde, starb ihr Vater. Als junge Frau absolvierte sie eine Ausbildung zur Verkäuferin in einem Geschäft für Damenbekleidung, es kamen die Kriegsjahre. Sie absolvierte ihr Pflichtjahr als Haushaltshilfe, wurde dann in der Braunschweiger Kommandantur für Fernschreibdienste verpflichtet.

Bekannt aus Fuchsbau und Bierstube

Waltraud Kowalk war zweimal verheiratet, mit ihrem zweiten Mann, Günther Kowalk, betrieb sie zunächst in Waggum die Gaststätte Fuchsbau, später in der Innenstadt die Bierstube in der Sonnenstraße, „direkt neben dem Wienerwald-Restaurant“, beschreibt sie. Ihr zweiter Mann starb schon 1985.

Die Jubilarin, die schon früh einen Führerschein besessen hat, hat sich gerne klassische Konzerte in der Stadthalle angehört oder die Sommerlichen Musiktage in Hitzacker besucht. Im Seniorenheim gilt sie als fürsorglich, auch gegenüber dem Personal, lustig und fröhlich. Und sie achtet darauf, stets adrett gekleidet und gepflegt zu sein.

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