Braunschweig. Am Samstagabend haben sechs Männer in Braunschweig auf einen Liberianer eingeschlagen und ihn rassistisch beleidigt.

Am Samstagabend gegen 21.30 Uhr ist es auf dem Bohlweg in Höhe der Fußgängerzone Damm zu einem mutmaßlich rassistischen Angriff gekommen. Das teilt die Polizei mit. Demnach traf ein 32-jähriger liberianischer Staatsbürger auf sechs Männer. „Aus der Gruppe heraus wurde der Mann rassistisch beleidigt und bedroht.“

Laut der Polizei schlug einer der Männer dem Liberianer ins Gesicht. Das Opfer sei geflüchtet, die Gruppe habe ihn aber eingeholt. „Um sich zu schützen, hob er eine Flasche und eine Holzlatte auf und hielt sie schützend vor sich.“ Daraufhin sei er von einem der Angreifer von hinten ergriffen und gewürgt worden. Ein Mann aus der Gruppe habe versucht, dem Opfer ein Kunststoffschild mit Holzrahmen auf den Kopf zu schlagen.

Rassistischer Angriff in Braunschweig - nun ermittelt der Staatsschutz

Zu diesem Zeitpunkt erschienen erste Polizeieinsatzkräfte und konnten weitere Angriffe unterbinden. Die Beamten nahmen zwei Tatverdächtige in Gewahrsam – es handelte sich um Männer im Alter von 25 und 28 Jahren.

Die Tatverdächtigen waren laut Polizei alkoholisiert und mussten eine Blutprobe abgeben. Sie erhielten einen Platzverweis für die Innenstadt. Beamte fertigten Strafanzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung.

Das 32-jährige Opfer wurde leicht verletzt und konnte nach einer Behandlung durch Rettungssanitäter die Polizeidienststelle verlassen. Nun ermittelt der Staatsschutz. Die Polizei sucht nach Zeugen des Vorfalls. Hinweise: (0531) 4762516.

Es ist der dritte gewaltsame Vorfall am Bohlweg innerhalb der vergangenen Wochen. Erst vor wenigen Tagen hatte ein 28-Jähriger am Damm einen Mann mit einem Messer attackiert. Das Opfer wurde durch die Angriffe am Arm verletzt und erlitt einen erheblichen Blutverlust. Ende Dezember hatte ein Unbekannter eine 20-Jährige unter den Bohlweg-Kolonnaden mit zwei Messerstichen am Handgelenk und am Oberkörper verletzt.